NATUR SHIP
MS Heimliche Liebe
FFM 7
Die Gebänderte Prachtlibelle, Calopteryx splendens, zwei
Männchen an einer Sumpf-Schwertlilie Iris pseudacorus, ist am kleinen Schiffsdeck-Teich heimisch geworden.
In der "Roten Liste" ist sie seit 1998, und leider ist sie
schon in vielen Bundesländern, sowie in vielen
mitteleuropäischen Ländern, vom Aussterben bedroht.
Sie fehlt auf Grund ihrer Stenökie in Gebieten um größere Städte oder um industrielle Ballungsräume vollständig, und auch in Regionen mit stark ausgeprägter landwirtschaftlicher Nutzung ist sie nur selten anzutreffen.
Das unscheinbar, braune Weibchen klettert zur Eiablage (im Gegensatz zu fast allen anderen Libellenarten) kopfabwärts am Stängel hinab und sticht die Eier mit dem Eiablageapparat fast senkrecht in die Stängel, der Wasserpflanzen im Bereich des Wasserspiegels und darunter, ein.
Zu den Faktoren, die eine Besiedlung der Gewässer für die Larven der Blauflügel-Prachtlibelle unmöglich machen, gehören zum einen die Kanalisierung und Verbauung derselben, bei denen die für die Ansiedlung wichtigen Wasserpflanzen verloren gehen. Zum anderen stellt die Eutrophierung der Gewässer durch die Landwirtschaft sowie durch Haushaltsabwässer einen wichtigen Faktor für den Rückgang dar. Diese führt zu einer verstärkten Faulschlammbildung und damit vermehrten Sauerstoffzehrung in den betroffenen Gewässern sowie zu einem verstärkten Algenwachstum von so genannten "Schmieralgen". Dabei handelt es sich um Braun-und Grünalgen, die sowohl die Wasserpflanzen, wie auch das Substrat, überwachsen. Die veralgten Pflanzen werden von den Weibchen nicht als Eiablagestellen angenommen. Außerdem finden die Larven keine Haltemöglichkeiten gegen die Strömung, und die Algen und Schmutzpartikel setzen sich an den für die Atmung wichtigen Kiemenblättchen ab
Diese streng geschütze Libelle braucht das Schiffs-Dachbiotop mit seinen speziellen Teichanlagen und besonderer Bepflanzung (der ebenfalls als besonders geschützt eingestuften Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus). Aber unser Schiffs-Dachbiotop ALLEINE kann diese Art NICHT retten. Sie brauccht spezielle Beutetiere, die Sie wiederum NUR in dem umliegenden Gewässer findet!